Wer war Johannes Gutenberg?
Johannes Gutenberg hat vor über 550 Jahren gelebt . Er erfand gegossene Buchstaben aus Metall. Daraus konnte er Sätze und Texte zusammen stellen. Er hat die Metallbuchstaben („Letter“) wie Stempel zusammen gesetzt und dann Farbe darüber gemacht. Nun konnte er viele Seiten auf einmal drucken. Die Blätter hat er anschließend zusammen gebündelt, um daraus Bücher zu machen. Die Bücher wurden schneller hergestellt, als dies damals durch Abschreiben üblich war. Die Bücher waren dann billiger. Es konnten ganz viele Leute Bücher kaufen.
(Manuel Klasse 3)
Die Geschichte der Gutenbergschule
Über 100 Jahre ist unsere Schule alt. Als sie im Jahre 1908 fertig gestellt war,hatte man Grund zum Feiern und erwartete für die Schüler eine gute Zukunft. Wie damals, so wollen wir auch heute zurückblicken und dabei versuchen, die Vergangenheit in Erinnerung zu bringen, von der wir teilweise nur noch wenig wissen. Die Geschichte der Gutenbergschule ist eng verknüpft mit den geistigen, wirtschaftlichen und politischen Strömungen des Landes und der Stadt Karlsruhe. Ebenso haben die Lehrer und insbesondere die Schüler einzelne Kapitel der Schulgeschichte geprägt. Wir haben uns entschlossen, die ausgewählten Bildbeispiele dem Werdegang gemäß anzuordnen:
02.05.1904
Die Schulkommission beschließt die Erstellung neuer Schulhäuser, darunter ein Schulhaus an der Goethestraße. Das Schulhaus wird auf einem Platz geplant, der ehemals als Richtstätte und dann als Schießstätte diente.
16.12.1904
Vorlage der Pläne eines Knabenschulhauses an der Goethestraße bzw. am Gutenbergplatz durch das Hochbauamt der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe an den Stadtrat (18 Lehrsäle, 6 Lehrerzimmer, 2 Sammlungsräume, 1 Dienerzimmer, 1 Zeichensaal mit Vorlagenraum, 1 Handfertigkeitssaal mit Materialienraum und 1 Bad im Keller).
04.01.1905
Die Pläne für ein Volksschulhaus an der Goethestraße bzw. am Gutenbergplatz werden vom Stadtrat mit Stimmenmehrheit genehmigt. Es wird beschlossen, den aus Darlehensmitteln zu bestreitenden Bauaufwand von 460 000 Mark beim Bürgerausschuss anzufordern.
23.02.1905
In der Bürgerausschuss-Sitzung zieht der Stadtrat seine Vorlage vom 23. 1. 1905 zurück, nachdem der Stadtverordneten-Vorstand gewünscht hatte, es solle das Schulhaus 4stöckig (statt 3stöckig) ausgebaut werden, damit 3 weitere Schulräume gewonnen würden (Mehrkosten = 40 000.- Mark).
01.04.1905
Genehmigung des geänderten Bauvorhabens durch den Bürgerausschuss.
1906
Baubeginn Gutenbergschule I (Schluss-Stein am Hauptportal).
Das Volksschulrektorat der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe bittet den Stadtrat ergebenst, die Anschaffung eines Klaviers für 800.- Mark zu genehmigen.
Der Stadtrat beschließt, „die neue Schule hat die Bezeichnung Gutenbergschule zu führen.“ (Auch die Unterscheidung Gutenbergschule I und II hat in Zukunft zu unterbleiben.) Er wird nach Fertigstellung die Mitglieder des Bürgerausschusses zu einer Besichtigung des Neubaus einladen. Falls das Rektorat eine kleine Feier veranstalten will, steht dem nichts im Wege.
Der Stadtrat stimmt zu, mit Beginn des Schuljahres 1908/09 „in der neu zu eröffnenden Gutenbergschule (Knabenabteilung) je eine Abteilung der Bürgerschule, der Knabenvorschule und der erweiterten Volksschule unterzubringen.“ In der Gutenbergschule (Mädchenabteilung) wird eine Abteilung der Töchterschule eingerichtet.
10.04.1908
Besichtigung des neuerbauten Schulhauses, nachmittags 3 Uhr.
11.04.1908
Einweihung der „Goethestraßschule“, vormittags 10.30 Uhr.
Oberlehrer Meng teilt dem Volksschulrektorat mit, dass „nahezu 1000 Schüler in 21 Klassen“ in der Gutenbergschule unterrichtet werden.
Die Stadt genehmigt, dass in der Gutenbergschule zur Unterbringung der Marktgeräte ein Kellerraum eingerichtet wird.
30.03.1914
Das Volksschulrektorat beantragt beim Stadtrat wegen Erhöhung der Schülerzahl, den Zeichensaal und den Singsaal mit Bänken zu versehen.
15.04.1932
Das Städtische Hochbauamt Karlsruhe teilt Herrn Oberbürgermeister Dr. Finter mit:
„In der Nacht vom 8. auf 9. April ist der größte Teil des Speichers der Gutenbergschule I ausgebrannt. Der 4. Stock hat im Verhältnis wenig Feuer gelitten, hingegen sind die Decken durchfeuchtet. Der Unterricht in den Handfertigkeitssälen wird voraussichtlich für längere Zeit unterbrochen werden müssen.
Soweit sich feststellen lässt, hat das Feuer im Gebäudeflügel an der Nelkenstraße im Gang des 4. Stocks und zwar in der westl. Wand seinen Anfang genommen. Der Brand ist am 9. ds. Mts. früh kurz nach 3 Uhr bemerkt worden. Als Ursache kann nur Blitzschlag in Frage kommen. Der Schaden beläuft sich auf 23 900.- Mark Friedenswert.
03.09.1942
Zerstörung des oberen Geschosses der Gutenbergschule durch Brandbomben.
27.09.1944
Die Mädchenschule sinkt am 27.09.1944 in Trümmer.
18.09.1946
Bericht des Stadtschulamtes Karlsruhe an das Städt. Hochbauamt Karlsruhe: (Auszug)
Für den Schulbezirk der Gutenbergschule standen früher 2 Schulgebäude, die Gutenbergschule I und II, zur Verfügung. Das Schulgebäude der Gutenbergschule II ist vollständig zerstört, so dass jetzt nur noch das teilweise beschädigte Schulgebäude der Gutenbergschule 1 für die Beschulung von 1 400 Schulkindern vorhanden ist.
Wir bitten angesichts der Notlage, in die die Volksschule gerade im Westen der Stadt geraten ist, uns einige Räume in den in Frage stehenden Gebäuden (Anmerkung: Gemeint sind Räumlichkeiten in der Dragonerkaserne und im Gebäude der Kaiserallee 16) vorzubehalten und für Schulzwecke herzurichten.
Das Städt. Hochbauamt schreibt an die Stadträte Kunert und jung: „Die Währungsumstellung mit ihren für die öffentlichen Kassen schwerwiegenden finanziellen Rückwirkungen nötigte die Stadtverwaltung leider, die Bauarbeiten auch in der Gutenbergschule Ende Oktober restlos einzustellen.“
Erteilung der Genehmigung der Bauaufsichtsbehörde der Stadt Karlsruhe zum Wiederaufbau der Gutenbergschule, Goethestraße 34.
Nach monatelanger heftiger Debatte um den Wiederaufbau der Gutenbergschule II beschließt der Stadtrat einstimmig, die Schule nicht wiederaufzubauen. Statt der Schulkaserne an verkehrsreichster Straße wurde einer Schule im Beiertheimer Feld der Vorzug gegeben.
Wiederaufbau der Turnhalle.
Abriss der Gutenbergschule II, Kaiserallee.
Rohbauabnahme der Turnhalle.
1962
Die Gutenbergschule wird Ausbildungsstätte der schulpraktischen Abteilung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.
Einweihung des begonnenen Traktes mit den Räumen für den Fachunterricht.
Einen Sachschaden von 100 000 DM richteten Lausbuben an, die die Wasserabflüsse in den Räumen des Traktes verstopften, in denen die Fachklassen untergebracht sind,
Die Gutenbergschule im Jubiläumsjahr 1983.