Naturklassenzimmer

Willkommen in der Natur

Spannenden und abwechslungsreichen Naturunterricht erlebt man am besten direkt und hautnah. Statt Tiere und Pflanzen wie üblich im Klassenzimmer kennenzulernen, verlassen die Werkrealschüler regelmäßig ihre Schule, lernen und arbeiten im schuleigenen Naturklassenzimmer. Hauptsächlich besuchen die Klassen 5-10 den Naturgarten im Rahmen ihrer Unterrichtsfächer MNT (Mensch, Natur und Technik: Biologie) und NuT (Natur und Technik).

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Planung und Bau eines Gartenhauses für das Naturklassenzimmer

Im Schuljahr 2010/11 planten und errichteten Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse im Fach „Natur und Technik“ zusammen mit ihrem Lehrer Herrn Friedrich ein Gartenhaus in eigener Regie. Neben der Vertiefung der handwerklichen Fähigkeiten, entstand durch das Gartenhausprojekt für alle beteiligten Schülerinnen und Schüler ein großer Einblick in zahlreiche Arbeitsbereiche der Berufswelt. Erfahrungen sammeln, Kompetenzen erweitern und eine Arbeit für und in der Gemeinschaft (zusammen arbeiten und essen) miterleben.

Aber sehen Sie nun selbst, wie das Haus entstand:

Planungsphase:

Begonnen hat alles mit einem Experiment im Natur und Technikunterricht. „Baut einen Spaghettiturm in 30 Minuten, so hoch und stabil wie es nur geht. Am Ende muss der Turm ein kleines Gewicht tragen können.“

Es stellte sich schnell heraus, welcher Turm der stabilste war. Nämlich der Turm, der unter Berücksichtigung von „stabilen Dreiecken“ gebaut wurde. Beispiele fanden wir danach viele: Hochspannungsmast, Fachwerkhäuser, Fahrradrahmen, usw.

Anschließend besuchten wir das Bauhaus Karlsruhe, um verschiedene Fertigbausätze von Gartenhäusern anzusehen. Ein freundlicher Mitarbeiter beriet uns über Baumaterial, Kosten und Arbeitsaufwand.

Mit etwas mehr Vorstellungskraft begannen wir nun mit dem Entwurf unseres eigenen Gartenhauses. Wir zeichneten Pläne, besuchten zeitgleich ein Architekturbüro und bauten uns maßstäbliche Modelle.

Vorbereitungsphase:

Im Frühjahr 2011 fanden wir in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Gartenbauamt ein geeignetes Plätzchen 3×3 Meter für das Haus. Wir bereiteten den Standort vor und steckten die Außengrenzen mithilfe eines Schnurgerüstes ab.

Finanzielle Unterstützung für unser Projekt gab es vom Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe. Den Rest der Baukosten erarbeiteten wir uns über Altpapiersammlungen in der Weststadt.

Nun konnten wir endlich das Holz für den Bau des Hauses bestellen. Die Lieferung kam schnell. Die Firma Holz-Kunz rollte mit einem riesigen LKW über den Schulhof.

Durchführung / Arbeitsphase:

Nachdem die Bodenplatte verschraubt war, setzten wir die Punktfundamente für die Bodenanker. Herr Kelm, ein Vater einer Mitschülerin half uns beim Anrühren des Betons. Danke für die Spende der Estrichbetonsäcke.

Während die Fundamente aushärteten arbeiteten wir in den Kellerräumen der Technikwerkstatt und bereiteten die Dachkonstrunktion vor. Maßstäbliche Pläne und  genaue Vorarbeit führten zu einem ausgezeichneten Ergebnis.

Endlich fertig mit allen Vorbereitungen, jetzt ging es raus ins Freie. An einem schönen Tag wurde die Rahmenkonstruktion des Gartenhauses aufgestellt und mit Winkelplatten fest verschraubt.

Langsam aber sicher neigte sich das Schuljahr dem Ende zu – die Arbeiten am Gartenhaus mussten also etwas zügiger voranschreiten. Deshalb traf sich die NuT-Gruppe auch am Wochenende und wirkte von morgens in der Früh bis in die späten Abendstunden. Für Essen und Trinken wurde bestens gesorgt.

Ein Haus ohne Wände?! Es fehlte noch die Fassadenverkleidung, die Tür und das Fenster. Wir haben uns für witterungsbeständiges Lärchenholz entschieden.

Zum Schluss kümmerten wir uns um die letzten offenen Baustellen: Der Boden, die Innenwände, die Regenrinne und unsere Belohnung – eine kleine Süßigkeit. 😉

Am Ende luden wir alle Lehrer und Schüler zur NUKA (Naturklassenzimmerschau) zum gemeinsamen Grillen mit Lagerfeuer, Gartenhausbesichtigung, Musik und Bildershow ein. Herr Vogel eröffnete das Grillfest und dankte allen Schülern für ihren besonderen Einsatz. Herr Friedrich verlas nochmal den Spruch, den wir auch am Richtfest hörten:

„Ein Haus zu bauen, kostet Nerven
Man muss viel planen, auch verwerfen
Doch wenn der Bau dann fertig ist
Beim Richtfest du erleichtert bist.“

Anschließend feierten wir bis in den späten Abend inklusive Hausparty. Year!