Lesen ist eine Schlüsselkompetenz und das nicht nur im Deutschunterricht – nur wer sich Texte verstehend erschließen kann hat auch Erfolg im Fachunterricht, kann selbständig in Projekten arbeiten und auch am Computerbildschirm kommt niemand ohne Lesekompetenz weiter.
An der Gutenbergschule findet daher seit dem Schuljahr 2010 / 2011 von Klasse 5-8 ein gestuftes Lesestrategie-Training nach dem Konzept des „Reciprocal Teaching“ (RT) statt. Der Förderansatz wurde in den 80er Jahren von Annemarie Palincsar und Anne Brown in den USA entwickelt und viele Studien haben weltweit seine Wirksamkeit nachgewiesen.
Unerfahrene und versierte Leser unterscheiden sich, wie die Leseforschung herausgefunden hat, vor allem in der strategischen Herangehensweise an Texte. Daher geht es beim Reciprocal Teaching („Wechselseitiges Lehren und Lernen“) im Kern darum, dass die Schüler 4 zentrale Lesestrategien erlernen und automatisieren. Anders als bei vielen Lesetrainings bekommen die Schüler beim RT die Strategien über lautes Denken explizit modelliert und vermittelt, in Kleingruppen werden diese dann kontinuierlich angewandt und automatisiert und in einem gemeinsamen „Dialog“ Textewechselseitig erlesen und erschlossen. Dabei spielt das sprachdidaktische Prinzip des Scaffolding („Gerüst geben“ im Sinne von Hilfen, Unterstützung) eine wesentliche Rolle.
Während des Trainings reflektieren und bewerten die Schüler auch immer wieder metakognitiv den Einsatz der Strategien und erweitern so ihr Handlungswissen rund um Texte. Und dass für die Textrezeption auch eine Menge an sprachlichem Wissen notwendig ist – insbesondere beim KLÄREN von Textstellen landet man schnell bei grammatischen Fragen – versteht sich von selbst.
Grundlage für die Gruppenzuteilung ist ein Leseverstehenstest zu Beginn des Schuljahrs, auch am Ende einer Trainingseinheit testen die Schüler ihre Lesekompetenzen.
Genauere Informationen über unser Sprachförderkonzept sind hier nachzulesen:
Reciprocal Teaching: ein Förderkonzept zum selbstständigen verstehenden Lesen